Haus Ollech Dorfstr.Keykuth

      Rohmaner-Ulrichseer Rundbrief im Dezember 2010


       Verschneit liegt rings die ganze Welt, ich hab nichts was mich freuet.
       Verlassen steht ein Baum im Feld, hat längst sein Laub verstreuet.
       Der Wind nur geht bei stiller Nacht und rüttelt an dem Baume,
       Da rührt er seine Wipfel sacht und redet wie im Traume.
       Er träumt von künftger Frühlingszeit, von Grün und Quellenrauschen,
       Wo er in neuem Blütenkleid zu Gottes Lob wird rauschen.
                                                                              Joseph von Eichendorff 1788 - 1857

Liebe Rohmaner und Ulrichseer Heimatfreunde.

   Auch an diesem Jahresende wollen wir allen unseren Heimatfreunden ein Zeichen der Verbundenheit zukommen lassen, Informationen über unsere weit verstreut lebenden Landsleute weitergeben und zu unserem Dorftreffen einladen. Für alle die aus irgendwelchen Gründen daran nicht mehr teilnehmen können, soll das eine Brücke zur alten Heimat sein.


   

Ausschnitte aus Tagebuchaufzeichnungen während unserer Ostpreußenreise
vom 20.07. - 1.8.1994 - von Edith Ickert geb. Opretzka

Auch zu diesem Jahresende wollen wir allen unseren Heimatfreunden ein Zeichen der Verbundenheit zukommen lassen, Informationen über unsere weit verstreut lebenden Landsleute weitergeben und zu unserem Dorftreffen einladen. Für alle die aus irgendwelchen Gründen daran nicht mehr teilnehmen können, soll das eine Brücke zur alten Heimat sein. Erinnerungen aus Tagebuchaufzeichnungen unserer Ostpreußenreise vom 20.7.- 1.8.1994 - von Edith Ickert geb. Opretzka.

   Geplant und gewünscht habe ich diese Ostpreußenreise nicht. Weil ich meine geliebte Heimat so in Erinnerung behalten wollte wie ich sie verlassen mußte. Aber sie ist mir zugefallen, einfach geschenkt worden von meinem himmlischen Vater.

   Es begann damit, daß meine Turnkollegin mich ansprach und mich um die Betreuung einer älteren Frau bat, die während der Urlaubszeit ihrer Tochter dringend jemanden brauchte. Dort verdiente ich genau diese Summe, die ich für die Ostpreußenreise benötigte. Als meine Bekannten und meine beiden Töchter mich zu der Reise die von Pastor Cicholl geplant und vorbereitet wurde, dann überredeten, hatte auch ich endlich ein "Ja" dazu. Voll innerer Spannung über das was mich nun in der Heimat erwarten würde ging es um 5:30 Uhr mit dem Taxi nach Leithe und pünktlich um 6:10 Uhr dann mit dem Bus zunächst nach Schneidemühl. Wir waren 43 Teilnehmer und Einige davon zum wiederholten Mal in der Heimat. Für die meisten war es eine Studienreise die über Westpreußen, Masuren, Königsberg, Samland und die kurische Nehrung, nach Danzig und Zopot ging.

   Unser Busfahrer Ralf erzählte uns unterwegs was uns in Polen und Königsberg erwarten würde und worauf wir am meisten achten müßten, nämlich auf unser Geld und die Papiere. Um 15:00 Uhr waren wir an der Oder vor Stettin. Nachdem wir wieder eine Rast gemacht haben ging es zügig weiter und schon um 17:30 waren wir in Schneidemühl angekommen. Weil schon vor uns einige Reisebusse abgefertigt werden mußten, konnten wir unser Abendbrot erst um 20:00 Uhr einnehmen. Unser erstes Essen in Polen war sehr gut, sehr schmackhaft und reichlich. Wir waren rundum zufrieden und freuten uns an der guten und sauberen Unterbringung im Hotel. Es war ein wunderschöner warmer Sommertag wie seinerzeit vor 50 Jahren zur Erntezeit daheim. Mit meiner Zimmerkollegin Edith Gerlach spazierten wir nach dem Abendessen durch Schneidemühl. Die Umgebung wirkte ungepflegt und sehr vernachlässigt. Die Schaufenster trostlos, dürftig. Edith hatte einen guten Schritt und so sind wir ein gutes Stück weit gewandert und kamen dann zu einem Fluß, das die Netze sein müßte.(Ein polnischer Kellner nannte den Fluß - Gweda). Frische Luft wehte uns entgegen obwohl wir noch immer 28 Grad Wärme hatten. Das Gras war gemäht und es duftete nach frischem Heu. Das leise plätschern des Wassers der herrlich blaue, bis dunkelblaue Himmel mit dem Abendrot der untergehenden Sonne weckte in mir eine Wehmut, die nur der versteht, der genauso seine Heimat liebt. Ach wie gingen meine Gedanken in die Vergangenheit als ich noch 18 - 21 Jahre alt war.

   Wir trafen eine Gruppe Bekannter aus unserem Reisebus und hatten noch viel Spaß mit einander. Erst um 23:00 Uhr waren wir im Hotel und auf dem Bettrand sitzend schrieb ich in mein Tagebuch: "Lieber Gott wie habe ich mich gesträubt gegen diese Reise und sie rückgängig machen wollen, dann sie aber doch in Deine Hände gelegt um nichts mehr selbst zubestimmen und nun finde ich schon den ersten Tag wunderschön und nehme ihn dankbar aus Deiner Hand an".

   Nach einer guten Nachtruhe im Doppelzimmer mit Dusche und Toilette, und einem hervorragendem Frühstück mit Saft, Rührei, gutem Kaffee, Brötchen, ja einem gut sortierten Frückstücksbüffee, ging es pünktlich um 8:00 Uhr mit dem Bus weiter. Durch alleenähnliche Straßen vorbei an reifen Kornfelder, geschmückt mit Mohn und Kornblumen wie sie nur in meiner Heimat zusehen sind. Die Kartoffelfelder sind stark verkrautet, ja das Kraut steht noch höher als die Kartoffelstauden selbst. Wiesen, Felder und Wälder sind der Natur überlassen, noch schöner geworden. Plötzlich hielt der Bus an einem Straßenverkaufstand. Wir konnten aussteigen und Kirschen kaufen. Die Kirschen waren saftig und süß und schmeckten wie einst Zuhause. Um 10:Uhr erreichten wir Thorn. Für die Besichtigung der Kirche, des Rathauses und der Weichselbrücke war nur eine Stunde eingeplant. Viel zuwenig um von den vielen Bauten der vergangenen Jahrhunderte, die den Krieg fast ungeschädigt über- standen haben auch noch einige Fotos zu machen. Weiter ging es über Neumarkt Richtung Allenstein. Als der Reiseleiter uns während der Fahrt die Bedeutung der Städte die wir gerade ansteuerten erklärte, schweiften meine Gedanken zurück in die Vergangenheit. Viele Erinnerungen tauchten plötzlich in mir auf. Tränen der Rührung - ich konnte sie kaum zurückhalten.

   Am 21.11.2010 fand im umgebauten Kulturzentrum in Herne das verspätete Hauptkreistreffen statt. Trotz dunkler Jahreszeit und Totensonntag waren doch viele Ortelsburger dabei. Dieter Chilla, der Vorsitzende der Kreisgemeinschaft, begrüßte die Anwesenden und freute sich über die vielen Besucher.
   

Wieder sind einige unserer Landsleute für immer von uns gegangen: Gesangbuch mit Ähren
Seit dem letzten Rundbrief im Dezember 2009 wurden uns nachfolgende Heimatfreunde als verstorben gemeldet.

Mascherrek Gertrud, geb. Dorka, geboren 29.03.1915, gestorben 29.11.2009, mit 94 Jahren_aus Rohmanen
Lange Irmgard, geb. Tulowitzki, geboren 14.10.1926, gestorben 05.05.2009, mit 82 Jahren_aus Rohmanen
Brosch Horst, geb. 29.08.1925, gestorben 21.02.2010, mit 84 Jahren_aus Rohmanen
Real Auguste, geb. Makrutzki, geboren 07.07.1935, gestorben 14.09.2010, mit 75 Jahren_aus Rohmanen

Wir trauern mit den Angehörigen (über den Verlust unserer Heimatfreunde)
und wünschen ihnen Gottes Beistand in ihrer Trauer.

Unsere ältesten Ortsbewohner, ab 80 Jahre, möchten wir wieder besonders herzlich grüßen:
Unsere ältesten Rohmaner:

Willam Frieda, geb. Hertes, geboren 20.11.1915
Türk Liesbeth, geb. Dibowski, geboren 22.04.1917
Lemke Erich, geboren 29.12.1917
Schönknecht Gottlieb, geboren 25.12.1919
Floß Hildegard, geb. Kraniger, geboren 28.08.1918
Peters_Velapeve Luci, geboren 27.08.1921
Neumann Hilde, geboren 06.06.1919
Dibowski Kurt, geboren 06.05.1921
Bednarz Lotte, geboren 23.10.1921
Tulowitzki Fritz, geboren 11.12.1921
Tulowitzki Walter, geboren 16.09.1923
Brosch Ernst, geboren 01.09.1922
Milewski Margarete, geb. Fomferra, geboren 20.03.1923
Selbach Liesbeth, geb. Tiborski, geboren 03.09.1923
Bahl Hildegard, geboren 09.11.1923
Bork Irmgard, geboren 24.04.1924
Sohl Waltraut, geb.Schwidder, geboren 09.06.1924
Wittkowski Erwin, geboren 11.07.1925
Wittkowski Marie, geb. Glitza, geboren 02.07.1924
Lemke Elli, geboren 16.07.1924
Kober Margarete, geb. Tulowitzki, geboren 14.07.1925
Gillmann Erika, geb. Richter, geboren 26.07.1925
Tadday Emmy, geb. Katzmarski, geboren 11.10.1925
Dibowski Walter, geboren 16.10.1925
Keller Christel, geb. Bork, geboren 29.08.1925
Lumma Wilhelm, geboren 16.05.1926
Meier Hildegard, geb. Kownatzki, geboren 28.01.1926
Brandt Paul, geboren 09.12.1926
Dorka Helmut, geboren 23.04.1927
Schusdziarra Ruth, geb. Butzek, geboren 19.07.1927
Kuczewski Edith, geb. Bork, geboren 20.07.1927
Skeide Käthe, geb. Both, geboren 07.04.1928
Depold Herta, geb.Gloddek, geboren 15.11.1927
Winnemuth Gertrud, geb.Tulowitzki, geboren 06.10.1928
Neuman Alfred, geboren 12.08.1927
Schalldach Edith, geb. Winkler, geboren 02.05.1928 Tanne mit Stern
Konrad Christel, geb. Opretzka, geboren 12.11.1928
Pillath Helmut, geboren 30.07.1928
Brozio Heinz, geboren 26.12.1928
Cordes Irmgard, geb.Gloddek, geboren 25.01.1929
Bölts Wilma, geb.Fredrichs, geboren 06.05.1929
Bork Helmut, geboren 16.07.1929
Rosowski Heinz, geboren 21.06.1929
Bonk Hildegard, geboren 31.10.1929
Kölln Erika, geb. Schönknecht, geboren 04.12.1929
Ficht Ernst, geboren 28.05.1930
Gloddek Willi, geboren 19.07.1930
Schröder Ruth, geb. Richter, geboren 15.05.1931
Hoyer Ilse, geb. Kiy, geboren 28.04.1930
Makrutzki Benno, geboren 30.01.1931
Kiy Günter, geboren 30.06.1931
Fornfeist Erika, geb.Wittkowski, geboren 01.09.1931
Stockmann Irmgard, geb.Bach, geboren 05.09.1931
Schumacher Hanni, geb.Baran, geboren 25.10.1931
Krokowski Ruth, geb. Lojewski, geboren 27.11.1931

Unsere ältesten Ulrichseer:

Maruska Herta, geb. Tybusch, geboren 27.02.1922
Waschulewski Gertrud, geboren 06.05.1922 Kerze mit Zweig
Brosch Lotte, geb. Samorski, geboren 07.03.1923
Samorski Emil, geboren 03.01.1926
Rogalla Heinz, geboren 28.05.1925
Wohlgemuth Gertrud, geb. Ijewski, geboren 27.04.1927
Mosdzien Frieda, geb. Mondry, geboren 28.09.1927
Gebeke Gerda, geb.Lipka, geboren 15.03.1928
Waschulewski Friedrich, geboren 05.05.1928
Zielonka Walter, geboren 21.05.1928
Moselewski Martha, geb. Nistal, geboren 21.05.1931
Jerosch Hildegard, geb. Purz, geboren 20.10.1931
Uhde Grete, geb. Lammek,geboren 08.11.1931
Salewski Liesbeth, geb.Zielonka, geboren 13.11.1931

Am Sonntag dem 15. Mai 2011 veranstalten wir wieder ein Rohmaner-Ulrichseer Treffen,
im Restaurant Waldhaus-Resse, Wiedehopfstraße 17,45892 Gelsenkirchen-Resse. Einlaß ab 10:00 Uhr
Pyramide

   Wir bitten euch diesen Tag schon jetzt in euerem Teminkalender für unser Treffen zu reservieren. Denn nur euer Interesse, an unserem Dorftreffen teilzunehmen, motiviert uns dieses auch weiterhin zu organisieren.

PS: Bitte jede Anschriftenänderung bzw Sterbefälle an Absender melden.

Wir werden auch weiterhin zur Adventszeit unseren Rundbrief verschicken,
damit auch diejenigen, die an unserem Treffen nicht mehr teilnehmen können,
über die Dorfgemeinschaft Rohmanen-Ulrichsee informiert sind.

Allen unseren älteren Landsleuten, wird die Dorfgemeinschaft, zum 80sten, zum 85sten
und ab dem 90sten Geburtstag, jedes Jahr, einen persönlichen Glückwunsch zukommen lassen.

Euch allen wünschen wir eine ruhige, besinnliche Adventszeit,
ein schönes und friedvolles Weihnachtsfest 2010,
sowie Gesundheit, Glück und Gottes Segen für das neue Jahr 2011.

   
>>>Das Organisationsteam der Dorfgemeinschaft Rohmanen-Ulrichsee.<<<

Tannengirlande


 
 

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