Weihnachtsgruß Weihachtsbaum

     Rohmaner Ulrichseer Rundbrief im Advent 2020

      Das Jahr Null
   
      Der heilige Abend nahet nun wieder,
      erleuchtet singen wir frohe Lieder,
      wir reden von Liebe und Seligkeit,
      wir schmücken den Baum zur Weihnachtszeit.
   
      Doch all überall seh’ ich Menschen stehen,
      die achtlos am Christbaum vorübergehen.
      Sie hören es kaum, sie glauben es nicht,
      was der Engel der Weihnacht zu ihnen spricht.
   
      Doch lauscht man ihm still, dann wird offenbar,
      was am heiligen Abend im Jahr Null geschah.
      von I. Kunath


   

Liebe Rohmaner und Ulrichsseer Heimatfreunde

   Das Jahr 2020 geht zu Ende. Der Ausbruch des Coronavirus stellt die gesamte Weltgemeinschaft vor eine fundamentale Aufgabe. Die Pandemie verändert unser aller Leben. Sie schränkt viele Freiheiten ein, die wir als selbstverständlich angesehen haben: Die coronabedingt Versammlungsfreiheit, die Bewegungsfreiheit, die Reisefreiheit. Zeitlich begrenzt werden diese und andere Beschränkungen sein, hat man uns gesagt, aber niemand weiß wann sie enden, weil niemand mit einigermaßen Verlässlichkeit sagen kann, wann denn der Höhepunkt der Pandemie erreicht ist.

   Das Jahr 2020 steht bislang voll und ganz im Zeichen des Coronavirus und das wird anscheinend auch so bleiben. Alle Zusammenkünfte, auf denen wir Freunde, Verwandte und Bekannte getroffen haben musten leider ausfallen. Experten gehen davon aus, dass unser Leben lange von Einschränkungen begleitet sein wird. Unser nächstes Treffen zusammen mit Groß Schöndamrau, haben wir für den 25. April 2021 geplant. Da zur Zeit niemand sagen kann, wie sich die Situation im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie entwickeln wird, haben wir das nur unter Vorbehalt getan. Wir hoffen aber dass unser Wunsch in Erfüllung geht und wir wieder, wie seit 30 Jahren schon ein Wiedersehen feiern können.

   

Winternacht in den Ardennen - Eine historische Weihnachtsgeschichte von Fritz Vincken

Eine wahre Geschichte von 1944

Lange musste Fritz Vincken warten, bis er einen "seiner Kriegshelden" wiedersah. Er sah Ralph Blank in einem Altenheim in Frederick/USA - zum ersten Mal seit dem Moment, an dem der frühere amerikanische Soldat die Hütte in den Ardennen verließ, um den Weg zurück zu seiner Einheit zu suchen.

   "Lass mich schauen," sagte Vincken, während er einen hawaianischen Blumenkranz um Blanks Nacken legte, "dieselben Augen." "Wie ist es Dir ergangen?" "erwiderte Blank. "Du bist kein kleiner Junge mehr ..."

   Ich war zwölf Jahre alt, als wir in einer Aprilnacht 1944 durch Skifahrer einen schweren Bombenangriff auf Aachen obdachlos wurden. Unser Wohnhaus mit der dazugehörenden Bäckerei war nur noch ein rauchender Trümmerhaufen. Zusammen mit meinen Eltern wurde ich nach Neuwied am Rhein evakuiert. Mein Vater, der Bäckermeister Hubert Vincken, wurde dort für die nächsten Monate Backstubenleiter beim Obermeister, bis dessen Bäckerei ebenso durch Fliegerschaden ausfiel. Nun drohte meinem Vater, 48 Jahre alt, die Einberufung zur Wehrmacht, doch der Obermeister sorgte dafür, dass er zur Arbeit in einer Heeresbäckerei dienstverpflichtet wurde. Irgendwo im deutsch-belgischen Grenzgebiet der Ardennen wurde das Brot für die mit Schanzarbeiten am Westwall beschäftigten Baukolonnen gebacken. Dorthin wurde Vater abkommandiert. Durch Frankreich rollte die alliierte Invasion unauftraltsam ostwärts. Viele glaubten, der Krieg gehe im Herbst zu Ende und planten, sich von der Front überrollen zu lassen. Je früher, desto besser. Kaum jemand fürchtete den westlichen Gegner. So kam mein Vater eines Abends mit einem Kübelwagen der Wehrmacht nach Neuwied, lud meine Mutter Elisabeth und mich auf und brachte uns in einer stundenlangen Nachtfahrt in seine Nähe. Dort hatte er eine Unterkunft für uns vorbereitet. In einer leerstehenden Baracke der "Organisation Todt", die einsam und versteckt an einer Lichtung stand, sollten wir die nächsten drei, vier Wochen ausharren. "Dann haben wir den Krieg hinter uns," sagte Vater voller Optimismus.

   Leider sollte sich diese Hoffnung nicht erfüllen. Der Herbst zog sich dahin, die Front versteifte sich und im Dezember wagte Hitler seine Ardennenoffensive. Da waren wir immer noch in unserer Hütte, tief eingeschneit und seit Wochen ohne Verbindung zur Außenwelt. Mein Vater, der uns bis in den November hinein wöchentlich Verpflegung gebracht hatte, kam infolge der Schneewehen nicht mehr zu uns durch.

   Unsere Hütte hatte zwei verglaste Fenster und einen gemauerten Ofen, auf dem sich auch kochen ließ. Holzscheite lagen bereit. Grundnahrungsmittel hatten wir ausreichend: Kartoffeln, Mehl, Nudeln und Haferflocken. Bevor der Schnee fiel, ging ich oft ins Tal zu einer Kartoffelmiete, an der die dort häufigen Wildschweine ein Loch gebuddelt hatten. Dort holte ich in einem Rucksack soviel und so oft ich nur konnte. In einem verlassenen Gehöft fand ich eine Menge Kerzen und einen einsamen, hungrigen Hahn, der mir wie ein Hündchen folgte. Sein Appetit war enorm, und er räumte tüchtig unter unseren Haferflocken auf. Das blieb nicht ohne Folgen, denn mit seinem Gewicht nahm auch die Lautstärke seines Krähens zu, und wir fürchteten, dass er auf uns aufmerksam machen könnte.

   Vor Weihnachten musste Mutter ihn zum Schweigen bringen. Schon seit über einer Woche hörten wir den aus den Tälern zu uns dringenden Kampflärm. Dort unten tat sich etwas, und wir fassten neuen Mut. Mutter hoffte, Vater sei gesund in Kriegsgefangenschaft geraten. Bald sei auch für uns der Krieg vorbei.

   Am 4. Dezember schien die Wintersonne an einem wolkenlosen Himmel. Die Schutzhütte Den ganzen Tag über hörten wir das dumpfe Dröhnen alliierter Kampfflugzeuge, die völlig ungestört mit ihrer Bombenlast über uns hinwegzogen. Es war bitterkalt. Mit der Dunkelheit kam die Stille, und der Himmel gehörte wieder den Sternen, die über unsere tiefverschneite Lichtung funkelten. Mutter die im spärlichen Licht einer Kerze am Ofen hantierte, sagte vor sich hin: "Wenn man nur wüsste, was aus dem Vater geworden ist. Wo mag er jetzt schon sein?"

   Ich saß im Halbdunkel und wartete ungeduldig auf die Hühnersuppe. Auf einmal klopfte es an unsere Tür. Erschrocken zuckte ich zusammen und sah, wie Mutter hastig die Kerze ausblies. Dann klopfte es wieder. Wir fassten uns ein Herz und machten auf. Draußen, wie Phantome vor der schneebedeckten Lichtung, standen zwei Männer mit Stahlhelmen. Einer von ihnen sprach zu Mutter in einer Sprache, die wir nicht verstanden, und er zeigte auf einen Dritten, der im Schnee lag. Wir begriffen sofort, dass diese Männer amerikanische Soldaten waren.

   Mutter stand regungslos neben mir. Sie waren bewaffnet und hätten ihr Eintreten erzwingen können, doch sie standen da und fragten mit den Augen. Und der im Schnee Sitzende schien mehr tot als lebendig. "Kommt rein," sagte meine Mutter mit einer einladenden Geste. Die Soldaten nahmen ihren Kameraden und streckten ihn auf meinem Strohsack aus. Keiner von ihnen verstand Deutsch, doch als einer es mit seinem Französisch versuchte, konnte er sich verständlich machen. Er glaubte wohl, wir seien Wallonen. Mutter hatte als Kind im benachbarten Belgien einige Jahre die Schule besucht und dort Französisch gelernt.

   Während Mutter nach dem Verwundeten sah, half ich den beiden anderen beim Ausziehen ihrer schweren Mäntel. Sie machten einen erschöpften Eindruck. Am Ofen sitzend, wich die Kälte von ihnen und mit der Wärme stellten sich auch die Lebensgeister wieder ein. Wir erfuhren, dass der stämmige, dunkelhaarige Bursche Jim hieß; sein Kamerad, größer und schlanker, war Ralph. Harry der Verwundete, schlief nun auf meinem Bett; sein Gesicht so weiß wie Schnee. Sie waren Versprengte, hatten ihre Einheit verloren und waren seit Tagen im Wald umhergeirrt.

   Unrasiert wie sie waren, sahen sie ohne ihre schweren Mäntel dennoch eher wie große Jungen aus. Und so wurden sie auch von Mutter versorgt. "Geh, bring noch sechs Kartoffeln," rief sie mir zu. Sie hatte eine zweite Kerze angezündet und schnitt die gewaschenen, ungeschälten Erdäpfel in unsere Suppe hinein. Sie zu schälen galt damals bei uns als Verschwendung. Während Jim und ich Mutter zuschauten, sah Ralph nach Harry. Er hatte viel geblutet, nun lag er teilnahmslos und still. Mutters Suppe verbreitete schon längst einen einladenden Duft. Ich war gerade dabei, den Tisch zu decken, da klopfte es wieder an der Tür. In der Erwartung, dass noch mehr versprengte Amerikaner draußen standen, öffnete ich ohne Zögern. Ja, es waren Soldaten, vier Mann, und alle bis an die Zähne bewaffnet! Ihre Uniform war mir wohlvertraut nach fünf Jahren Krieg. Das waren Soldaten der Wehrmacht, das waren unsere! Ich war vor Schreck wie gelähmt. Obschon ich noch ein Kind war, wusste ich: Wer den Feind in irgendeiner Weise begünstigt, wird erschossen! Kam nun alles zu einem furchtbaren Ende?

   Mutters Gesicht konnte ich nicht sehen als sie heraustrat, doch Eisiger Wintertag ihre gefasste Stimme beruhigte mich etwas: "Sie bringen aber eine eisige Kälte mit, meine Herren. Möchten Sie mit uns essen?", entfuhr es ihr. Damit schien sie den richtigen Ton gefunden zu haben. Die Soldaten grüßten freundlich und waren sichtlich froh, im Grenzland zwischen den Fronten Landsleuten zu begegnen. "Dürfen wir uns hier etwas aufwärmen?", fragte der Rangälteste, ein Unteroffizier. "Vielleicht haben sie irgendwo Platz für uns bis zum Morgen?"

   "Natürlich," antwortete Mutter in aller Herzlichkeit. "Sie können auch eine warme Suppe mit uns essen." Die Deutschen lächelten, als sie das Aroma durch die halboffene Tür rochen. "Doch,"fügte Mutter in einem aus schierer Angst erwachsenden Todesmut hinzu, "es sind bereits drei Durchfrorene hier, um sich etwas aufzuwärmen. Ich bitte sie um Himmelswillen, machen sie jetzt bloß keinen Krawall."

   Der Unteroffizier schien zu begreifen: "Wen haben sie da drinnen?" verlangte er barsch zu wissen. "Amis?" Mutter sah jeden einzelnen an."Hört mal," sagte sie langsam,"Ihr könntet meine Söhne sein, und die da drinnen auch. Einer von ihnen ist verwundet, und der ist gar nicht gut dran. Und die beiden anderen sind so hungrig und müde wie ihr. Es ist Heiligabend," sie sprach jetzt zu dem Unteroffizier, "und hier wird nicht geschossen!"

   Der starrte sie an. Für zwei, drei endlose Sekunden hörte man nur den Wind. Ich stand da und bibberte, doch Mutter nutzte den Moment. "Genug geredet!", sagte sie entschlossen, "legt das Schießzeug da auf das Holz und kommt schnell rein, sonst essen die anderen alles auf." "Tut, was sie sagt, knurrte der Unteroffizier, "wir haben Hunger." Wortlos legten sie ihre Waffen in den winzigen Schuppen, in dem wir unsere Holzscheite aufbewahrten: Drei Karabiner, zwei Pistolen, ein leichtes MG und zwei Panzerfäuste.

   Währenddessen war den Amerikanern nicht verborgen geblieben, dass eine Gruppe "Krauts" vor der Türe stand und mit dem Mut der Verzweiflung waren sie willens, sich zur Wehr zu setzen. Mutter sprach indessen hastig mit Jim auf Französisch. Er sagte etwas zu Ralph, und ich sah erleichtert, wie auch die Amerikaner mit sich reden ließen. Sie machten mit!

   Als nun alle in der kleinen Stube waren, schienen sie etwas ratlos zu sein. Wie man sich als Soldat in einer solchen Situation verhält, hatten ihre Ausbilder nicht mit ihnen besprochen. Mutter war währenddessen in ihrem Element. Lächelnd suchte sie für jeden einen Sitzplatz. Wir hatten nur drei Stühle, aber Mutters Bett war groß. Dorthin setzte sie zwei der später Gekommenen, neben Jim und Ralph. Man schwieg sich an, es lag eine Gespanntheit in der Luft, die sich auf alle übertrug. Mutter machte sich wieder ans Kochen. Aber unser Hahn wurde nicht größer, und wir hatten vier Esser mehr. "Rasch," flüsterte sie mir zu, "wasch mir noch ein paar Kartoffeln und schneide sie zweimal durch. Und hol' noch etwas Haferflocken. Wenn wir die Jungen erst einmal satt haben, wird sich alles geben." Fronteinsatz

   Während ich bei unseren Vorräten war, hörte ich Harry laut aufstöhnen. Einer der Deutschen setzte seine Brille auf und beugte sich über die Wunde des Amerikaners. "Sind sie Sanitäter?", fragte Mutter. "Nein," erwiderte er, "aber ich habe bis vor wenigen Monaten in Heidelberg Medizin studiert." Dann erklärte er den Amerikanern in, wie mir schien, recht fließendem Englisch, Harry's Wunde sei dank der Kälte nicht entzündet. "Er hat sehr viel Blut verloren," sagte er zu Mutter. "Er braucht jetzt einfach Ruhe und kräftiges Essen."

   Die Spannung hatte sich gelöst. Selbst mir kamen die Soldaten, als sie so nebeneinander saßen, alle noch sehr jung vor. Der Unteroffizier war mit seinen dreiundzwanzig Jahren der älteste. Am linken Armel seiner Uniformjacke trug er den Kubanschild, der ihn als Ostfrontkämpfer auswies. Aus seinem Brotbeutel nahm er eine Flasche Rotwein, und ein anderer brachte ein großes Kommissbrot auf den Tisch, das Mutter in Scheiben schnitt. Von dem Wein füllte sie etwas in einen Becher. "Für Harry." Der Rest wurde unter uns geteilt. Zwei Kerzen flackerten auf dem Tisch, dazwischen stand der Kessel mit der dampfenden Suppe, aufeinem Teller lag das geschnittene Brot und jeder hatte etwas Wein. Ich hatte zwischen Jim und Ralph Platz gefunden. Am Kopfende saß Mutter auf einer improvisierten Sitzgelegenheit. Auf sie waren jetzt alle Blicke gerichtet. In meinem Elternhaus war es nicht üblich gewesen, vor dem Essen gemeinsam zu beten. Mit uns am Tisch saßen normalerweise die Gesellen, der Lehrling und die Hausgehilfin. Wer da beten wollte, der tat das still für sich. Das war nun alles anders. Es war eine gehobene, fast feierliche Stimmung. Und niemand wäre es eingefallen, sich ohne weiteres über die Mahlzeit herzumachen. Ralph erfasstedie Hände der neben ihm Sitzenden, Jim tat das gleiche, und schon saßen wir alle nach amerikanischer Sitte händehaltend um den Tisch, um unser aller Herrgott zu danken. Mutter sprach für uns in ergreifender Inständigkeit, sie schloss mit den Worten "und bitte, mach' endlich Schluss mit diesem Krieg."

   Als ich mich in der Tischrunde umsah, bemerkte ich einige Tränen, die sich den Kriegern aus den Augen stahlen. Niemand schämte sich, sie alle hatten sich ihre Menschlichkeit bewahrt. Nun waren sie ganz einfach wieder die jungen Söhne ihrer sich um sie sorgenden Eltern, die einen aus Amerika, die anderen aus Deutschland, alle fern von zu Haus.

   Nach dem Essen gab es starken amerikanischen Nescafeee und Ananaspudding, den Jim in kleinen olivgrünen Dosen aus seiner weiten Manteltasche holte. Dann wurden Zigaretten ausgetauscht, hier "Eckstein", dort "Chesterfield" und schon hatte jeder der Gäste eine im Mund. Doch der um Harry besorgte Medikus sprach ein Machtwort: "Get out, an die frische Luft!"

   Draußen war eine vor Kälte klirrende, strahlende Winternacht. Ein Sternenhimmel Der Himmel war mit Sternen übersät und Mutter forderte uns auf, den am hellsten leuchtenden, den Sirius, anzusehen: "Das ist unser Stern von Bethlehem, der kündigt den Frieden an." Niemand sprach ein Wort. Aus der Ferne drang das dumpfe Bollern schwerer Artillerie an unsere Ohren. Dennoch schien uns jetzt der Krieg sehr weit und fast vergessen. Dann gingen wir schlafen, die Soldaten auf dem Fußboden auf ihren dicken Mänteln, ich fand in Mutters Bett noch Platz. Harry erwachte im Morgengrauen und Mutter flößte ihm etwas ein. Sie hatte aus amerikanischem Eipulver, dem Rest Rotwein und viel Zucker einen Krafttrunk gequirlt, der es in sich hatte. Ob es auch schmackhaft war, erfuhr ich nie, doch Harry war bei Tagesanbruch sichtlich kräftiger. Zum Frühstück aß er mit uns anderen den Rest der Hühnersuppe. Dann wurden aus zwei starken Stöcken und einer deutschen Zeltbahn eine Trage für Harry gemacht. Der Unteroffizier zeigte Jim und Ralph auf einer Karte den Weg zu den amerikanischen Linien. Ein deutscher Kompass wechselte den Besitzer. "Passt auf, wo ihr geht. Viele Wege sind vermint. Und wennihr Eure Jabos kommen hört, winkt wie der Teufel!" Der Mediziner übersetzte alles ins Englische. Dann bewaffneten sie sich wieder, und es folgte der Abschied. Herzlicher konnte es auch unter alten Freunden nicht sein!

   Sie umarmten sich fröhlich, man versprach, sich wiederzusehen: "As soon as this damn' war is over!" Jim und Ralph küssten Mutters Wangen, Harry wurde auf seine "Sänfte" gesetzt, und mit Hallo, aber auch mit etwas Wehmut trennten sich unsere Wege. Manchmal drehten sie sich um und winkten. Wir schauten ihnen nach, bis sie im Wald verschwunden waren, "Das sind Menschen genau wie wir", Die Kapelle sagte der Unteroffizier halblaut. Den Krieg und jene Nacht in den Ardennen vergaß ich nie. Oftmals, wenn ich am winterlichen Tropenhimmel den hell glitzernden Sirius erblicke, scheint er mich zu grüßen wie einen alten Freund. Unwillkürlich gedenke ich dann meiner Mutter und jener jungen Soldaten, die als Feinde zusammentrafen und als Kameraden auseinander gingen.

   1959 verließ Fritz Vincken Deutschland. 1971 eröffnete er in Honolulu auf Hawaii eine deutsche Spezialitätenbäckerei. 1964 schrieb er seine Erinnerungen an das unvergessliche Weihnachtsfest 1944 nieder. Sein Wunsch, alle Beteiligten wieder zusammen zubringen, hat sich leider nicht erfüllt. Seine Mutter starb 1966. Nach den deutschen Soldaten suchte er vergeblich - wahrscheinlich sind sie noch in denletzten Kriegsmonaten gefallen ...

   Doch durch einen glücklichen Zufall fand er wenigstens Ralph wieder. 1996 besuchte er ihn in einem Pflegeheim in Frederick/ USA. Ralph besaß noch den deutschen Wehrmachtskompass. Monate später wurde auch Jim, damals 76, in Ohio gefunden. Harry, der damals Verwundete, war bereits 1972 gestorben. Auch Ralph ist mittlerweile tot. So leben heute nur noch zwei Menschen, die von diesem Wunder des Friedens mitten im Krieg berichten können. Fritz Vincken war lange Zeit Mitglied, im Volksbund und ist am 8.12.2001 in Oregon/USA verstorben.

>> Quelle: Weihnachtsgeschichten aus schwerer Zeit <<

Diese und weitere Geschichten finden Sie auf der Hörbuch-CD "Weihnachtsgeschichten aus schwerer Zeit" oder in dem Buch "Stille Nacht, Heilige Nacht" (Band 8). Dieses Hörbuch ist nur online beim Volksbund unter: www.friedliche-weihnachten.de verfügbar!


Gesangbuch mit Ähren

Wieder sind einige unserer Landsleute für immer von uns gegangen:
Seit dem letzten Rundbrief im Dezember 2019 wurden uns nachfolgende Heimatfreunde als verstorben gemeldet.

Richter Bernhard, geboren 16.06.1944, gestorben 02.10.2019, mit 75 Jahren_aus Rohmanen
Bahl Günter, geboren 26.01.1934, gestorben 31.12.2019, mit 85 Jahren_aus Rohmanen
Zgaga Otto, geboren 03.09.1932, gestorben 19.03.2020, mit 87 Jahren_aus Rohmanen
Nickel Manfred, geboren 22.07.1940, gestorben 27.02.2020, mit 79 Jahren_aus Rohmanen

Wir trauern mit den Angehörigen (über den Verlust unserer Heimatfreunde)
und wünschen ihnen Gottes Beistand in ihrer Trauer.

Unsere ältesten Ortsbewohner, ab 80 Jahre, möchten wir besonders herzlich grüßen und freuen uns aufrichtig daß wir sie noch haben dürfen, denn sie sind uns ein Stück lebendige Heimat.
Unsere ältesten Rohmaner:

Milewski Margarete, geb. Fomferra, geboren 20.03.1923 Zweig nach rechts
Bahl Hildegard, geboren 09.11.1923
Kober Margarete, geb.Tulowitzki, geboren 14.07.1925
Tadday Emmy, geb.Katzmarski, geboren 11.10.1925
Schusdziarra Ruth, geboren 19.07.1927
Depold Herta, geb.Gloddek, geboren 15.11.1927
Winnemuth Gertrud, geb.Tulowitzki, geboren 06.10.1928
Bölts Wilma, geb.Fredrichs, geboren 06.05.1929
Ficht Ernst, geboren 28.05.1930
Schröder Ruth, geb.Richter, geboren 15.05.1931
Kiy Günter, geboren 30.06.1931
Fornfeist Erika, geb.Wittkowski, geboren 01.09.1931
Stockmann Irmgard, geb.Bach, geboren 05.09.1931
Schumacher Hanni, geb.Baran, geboren 25.10.1931
Krokowski Ruth, geb.Lojewski, geboren 27.11.1931
Makrutzki Leonore, geboren 03.02.1932
Bahl Margarethe, geb.Glinka, geboren 08.09.1932
Plewka Edith, geb. Deptolla, geboren 08.10.1932
Brozio Horst, geboren 08.10.1932
Mahn Erika, geb. Domnik, geboren 10.10. 1932
Wittkowski Helmut, geboren 23.05.1933
Baran Günter, geboren 17.10.1933
Devalaux Irmgard, geb. Wittek, geboren 15.02.1934 Fliege
Pietzonka Annemarie, geb. Böder, geboren 14.03.1934
Rosowski Gerda, geb.Zollberger, geboren 09.05.1934
Glitza Klaus, geboren 17.07.1934
Lange Anneliese, geb. Bednarz, geboren 02.09.1934
Gloddek Herbert, geboren 22.10.1934
Brosch Werner, geboren 16.12.1934
Rattay Kurt, geboren 02.01.1935
Ollech Willi, geboren 08.04.1935
Zientarra Anneliese, geb. Deptolla, geboren 04.01.1936
Pastewka Ruth, geb. Opretzka, geboren 09.02.1936
Pietzonka Günter, geboren 08.03.1936
Rosowski Siegfried, geboren 01.07.1936
De Ursel, geb. Lojewski, geboren 09.07.1936
Gloddek Helmut, geboren 13.08.1936
Stößel Erika, geb. Bork, geboren 14.10.1936
Schmielewski Anna, geb. Schönknecht, geb. 01.11.1936
Jäger Gertrud, geb. Schönknecht, geboren 27.11.1936
Reznik Erika, geb. Rosowski, geboren 07.01.1937
Baran Gerda, geb. Kühnast, geboren 02.03.1937
Pogorzelski Liesbeth, geb. Bonk, geboren 23.04.1937
Biella Heinz, geboren 16.06.1937
Landsberg Gisela, geb. Willam, geboren 21.08.1937 Hallstatt
Deptolla Günter, geboren 26.12.1937
Pietzonka Harald, geboren, 06.02.1938
Klausing Erika, geb. Leckzik, geboren 08.03.1938
Meyer Ilse, geb. Schönknecht, geboren 19.06.1938
Möller Eve-Marie, geb. Baran, geboren 03. 08.1938
Nowitzki Dieter, geboren 19.09.1938
Brozio Anneliese, geboren 02.11.1938
Opretzka, Johannes, geboren 12.02.1939
Müller Edeltraut, geb. Maczey, geboren 28.02.1939
Walpuski Ursel, geb. Raeder, geboren 15.04.1939
Kremer Inge, geb. Bednarz, geboren 22.06.1939
Schulz Inge, geb. Gloddek, geboren 19.09.1939
Laser Gerda, geb. Fomferra, geboren 29.09.1939
Deptolla Siegfried, geboren 01.10.1939
Miermann Helga, geb. Makrutzki, geboren 21.10.1939
Both Manfred, geboren 03.01.1940
Willam Manfred, geboren 20.02.1940
Matzey Werner, geboren 29.03.1940
Middeldorf Erika, geb. Baran, geboren 17.08.1940
Albrecht Renate, geb. Wittek, geboren 21.09.1940
Makrutzki Jürgen, geboren 26.10.1940
Deptolla Manfred, geboren 08.06.1941
Bremer Lothar, geboren 09.06.1941
Slopianka Reinhard, geboren 01.07.1941
Dorka Hartmut, geboren 29.07.1941
Brosch Siegfried, geboren 28.09.1941

Unsere ältesten Ulrichseer:


Lippek Fritz, geboren 26.01.1925 (aus Waldpusch)
Grünberg Hildegard, geb. Thybusch, geboren 05.02.1926
Wohlgemuth Gertrud, geb. Ijewski, geboren 27.04.1927
Mosdzien Frieda, geb. Mondry, geboren 28.09.1927
Waschulewski Friedrich, geboren 05.05.1928
Zielonka Walter, geboren 21.05.1928
Moselewski Martha, geb. Nistal, geboren 21.05.1931 vier Kerzen
Uhde Grete, geb. Lammek,geboren 08.11.1931
Salewski Liesbeth, geb.Zielonka, geboren 13.11.1931
Brasas Ilse, geb. Gemballa, geboren 23.04.1932
Badorrek Erna, geb.Jerosch, geboren 14,06,1932
Sonnak Heinz, geboren 01.10.1933
Röder Irmgard, geb. Rogalla, geboren 11.05.1934
Jerosch Heinz, geboren 31.05.1939
Kositzki Edith, geb. Samorski, geboren 12.03.1940


Am Sonntag dem 25. April 2021 veranstalten wir wieder ein Rohmaner-Ulrichseer Treffen, zusammen mit
Groß Schöndamerau, im Kulturzentrum Herne, am Willi-Pohlmann-Platz, 44623 Herne. Einlaß ab 10:00 Uhr

Auf Grund der geringen Teilnehmerzahl in 2019, werden wir im nächsten Jahr(2021) ein
gemeinsames Treffen mit anderen Landbezirken organisieren. Dann Treffen sich die Landbezirke:

   01 Altkirchen, Klein Jerutten,
   03 Erben, Rheinswein, Wildenau,
   04 Farienen, Friedrichshof und Fürstenwalde,
   05 Lindenort und Liebenberg,
   10 Groß Schöndamerau, Rohmanen und Ulrichsee.

   
Das nächste Treffen der Landbezirke 01, 03, 04, 05 und 10 findet am 25. April 2021 wieder im Restaurant Zille in Herne statt.
   
Den Eingang zum Restaurant Zille finden sie an der Rückseite des Kulturzentrums Willi-Pohlmann-Platz 1 in 44623 Herne. Pyramide

PS: Bitte jede Anschriftenänderung bzw Sterbefälle an Absender melden.
Es ist wichtig dass alle Anschriftenänderungen oder Sterbefälle gemeldet werden, damit wir die neue Anschrift
im Verteiler eintragen oder bei Verstorbenen aus dem Verteiler entfernen können. Briefe mit einer ungültigen
oder nicht mehr aktuellen Adresse kommen zurück und verursachen unnötige Kosten.

Wir werden auch weiterhin zur Adventszeit unseren Rundbrief verschicken,
damit auch diejenigen, die an unserem Treffen nicht mehr teilnehmen können,
über die Dorfgemeinschaft Rohmanen-Ulrichsee informiert sind.

Allen unseren Landsleuten wünschen wir zum Jahreswechsel viel Glück und Erfolg.
Gottes Segen, seine Bewahrung und seinen Schutz an jeden Tag im neuen Jahr und die Erfahrung, daß er mit uns geht.

Allen unseren älteren Landsleuten, wird die Dorfgemeinschaft, zum 80sten, zum 85sten
und ab dem 90sten Geburtstag jedes Jahr einen persönlichen Glückwunsch zukommen lassen.
Tunnel nach 2021

Euch allen wünschen wir eine ruhige, besinnliche Adventszeit,
ein schönes und friedvolles Weihnachtsfest 2020,
sowie Gesundheit, Glück und Gottes Segen für das neue Jahr 2021.

>>>Das Organisationsteam der Dorfgemeinschaft Rohmanen-Ulrichsee.<<<

Heimatfreunde die diesen Rundbrief online empfangen können werden gebeten den Absender
zu informieren:Tel.02056/21411 oder eine Nachricht in unserem Gästebuch zu hinterlegen.

 
  Girlande 2
 
 
 
 
 

Weiter zur:Weihnachtspost von Heimatfreunden

Besuchen Sie auch:unser Rohmaner-Ulrichseer Treffen 2019

Weiter zur:Ersten Webseite für Rohmanen-Ulrichsee

Zurück zum:Rundbrief 2020

Besuchen Sie auch:den ersten Rohmaner Adventsbrief 1987

Zurück zu:Informationen und Mitteilungen zu Rohmanen-Ulrichsee