Treffen auf Schloß Burg - 2018
   

Treffen auf Schloß Burg - 2018

   Die von der nordrhein-westfälischen Landesgruppe der Landsmannschaft Ostpreußen begründete Tradition eines jährlichen Landestreffens auf Schloß Burg wird inzwischen von drei Landsmannschaften fortgeführt.

   Was vor wenigen Jahren noch als das "Kleine Ostpreußen-Treffen" bekannt war, heißt inzwischen "Kulturveranstaltung der Landsmannschaften Ostpreußen, Pommern und Schlesien - Landesgruppen Königsber/Pr. Nordrhein-Westfalen". Die jüngste Begegnung auf Schloss Burg an der Wupper fand am 8.Juli bei schönstem Sommerwetter statt. Auch diesmal war das Plateau vor der Gedenkstätte des Deutschen Ostens Schauplatz des Ereignisses.

   Die Vertreter der drei Landsmannschaften organisierten gemeinsam ein attraktives Kulturprogramm und freuten sich über das zahlreich erschienene Publikum.

   Um Ostpreußen-Themen ging es an den Ständen der Landesruppe und des BJO sowie im "Cafe Lorbaß" - letzteres wurde vom 17-jährigen Erik und seinem Vater Michael betreut. Zu erwähnen ist auch, dass Bernstein, das Gold der Ostsee,in all seiner Pracht bewundert werden konnte.

   Die Pommersche Landsmannschaft NRW zeigte in der Gedenkstätte des Deutschen Ostens Auszüge aus ihrer Wanderausstellung "Vertrieben - und vergessen? Pommern in der deutschen und europäischen Geschichte".

   Bei den Schlesiern gab es neben einer umfangreichen Bücher- und Landkartenauswahl traditionsgemäß auch ein Stück Mohnkuchen sowie ein Gläßchen Kroatzbeere oder Stonsdorfer. Schlesische Brot- und Backwaren, nach alten Rezepturen hergestellt waren am Stand einer Bäckerei zu erwerben.

   Der offizielle Teil der Kulturveranstalltung auf Schloß Burg bei Solingen wurde im Beisein von prominenten Ehrengästen aus dem politischen, sozialen und kulturellen Leben abgehalten. Anwesend waren der Bürgermeister von Remscheid, David Schichel, der Bürgermeister von Solingen Carsten Voigt, sowie Helmut Seifen MdL und Rüdiger Goldmann MdL a.D. Verlesen wurden Grußworte des Staatssekretärs Klaus Kaiser, MKW NRW und von Rüdiger Scholz, MdL. Breslau

   Ein geistliches Wort bot Pfarrer Michael Mohr, Stadtdechant von Solingen. Zum Gedenken an die Opfer von Gewalt, Krieg und Vertreibung sprach Klaus, Arno Lemke, stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister der Landsmannschaft Ostpreußen NRW.

   Wilhelm Kreuer, Vorsitzender der LO NRW, bezog sich in seinem Grußwort auf die ostpreußische Identität, die sich als Teil der gesamtdeutschen Kulturlandschaft wiederfindet. "Bestimmt stellen sich einige der hier Anwesenden die Frage: Was will die Landsmannschaft Ostpreußen, was wollen die Vertriebenen heute überhaupt noch? Sind die Themen heute noch relevant? Der Zweite Weltkrieg ist doch 73 Jahre her", fragte Kreuer und bot gleich eine Antwort: "Nun, wir Ostpreußen sind selbstbewusst genug, auf unsere 7OO-jährige deutsche Geschichte zu verweisen. Ostpreußen ist nicht nur Teil der deutschen Geschichte, sondern auch der deutschen Kultur und Identität."

   Kreuer übermittelte Grüße von Stephan Grigat, dem Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, der der Veranstaltung auf Schloss Burg einen guten Verlauf wünschte.

   Rudi Pawelka, Vorsitzender der Landsmannschaft Schlesien in NRW und BdV-Landesvorsitzender NRW, betonte, die Kulturveranstaltung auf Schloss Burg, bei der jede der drei teilnehmenden Landsmannschaften ihre kulturellen Eigenarten aufzeigt, sei eine Bereicherung für alle.

   Detlef Lindemann, Vertreter der Pommerschen Landsmannschaft, Landesgruppe NRW, sowie Vertreter der Bundeslandsmannschaft der Pommern, definierte den Begriff "Heimat" und betonte, "Ein Mensch kann seine Zukunft nur gewinnen, wenn er weiß, wo seine Wurzeln sind und wo er herkommt. Pommern lebt solange wie wir es wollen.

   Die Festansprache hielt der 1938 in der Wallensteinstadt Sagan geborene Hans Eifler,der sowohl informativ als auch emotional auf "Das Unrecht der Vertreibung - gestern wie heute ein Thema von Relevanz einging".

   Im Namen der jungen Generation sprach Tobias Link, BJO-Bundesvorsitzender und Regionalvorsitzender West, der Aktivitäten und Ziele des Bundes im Hinblick auf die Bewahrung des des kulturellen und geschichtlichen Erbes Ostpreußens hervorhob. Er wandte sich an die Anwesenden mit der Bitte, im Familien- und Freundeskreis das Interesse für die Vergangenheit und Gegenwart Ostpreußens und aller weiteren ehemaligen Siedlungsgebiete der Vertriebenen zu wecken. Stettin"

   Das Kulturprogramm des diesjährigen Heimattreffens auf Schloß Burg wurde von Dr. Bärbel Beutner, der Kultur- und Frauenreferentin der Landsmannschaft Ostpreußen NRW eingeleitet. Sie stellte bei dieser Gelegenheit die neue Broschüre der Landesgruppe NRW unter dem Titel "Die Deutschen und ihr Nationalgefühl" sowie aktuelle Bücher eines Ostpreußen der Erlebensgeneration, Martin Schröder aus Detmold, vor.

   Die jungen und jung gebliebenen Mitglieder der Danzdeel Salzkotten sorgten für gute Stimmung. Zum Repertoire der Gruppe zählten traditionelle pommersche und niederdeutsche Tänze, welche sie durch internationale Tanzweisen ergänzen. Sie begeisterten das Publikum auf Schloss Burg mit einem bunten Programm bestehend aus Chor, Musik und Volkstänzen. Nicht enden wollender Beifall führte dazu, dass die Danzdeel immer weitere Zugaben geben musste.

   Das Schlusswort zum Treffen auf Schloss Burg hatte der ehemalige Vorsitzende der Landsmannschaft Ostpreußen und heutige Stellvertretende Vorsitzende Jürgen Zauner, der die Anwesenden mit einem Zitat von Polybios(griechischer Staatsmann, ca. 200 bis 120 v. Chr.) verabschiedete: "Nichts ist geeigneter, uns den rechten Weg zu weisen, als die Kenntnis der Vergangenheit".

   Wilhelm Kreuer, Vorsitzender der Landsmannschaft Ostpreußen - Landesgruppe NRW blickt auf die Begegnung zurück: "Eine außerordentlich gelungene Veranstaltung dreier Landsmannschaften bei strahlend schönem Sommerwetter. Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer übertraf die des Vorjahres deutlich. Ein Gewinn war die erstmalige Verpflichtung der Volkstanzgruppe Danzdeel Salzkotten. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Landestreffen am 7. Juli 2019.


>> Quelle: Das Ostpreußenblatt vom 27. Juli 2018 <<

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